eigene werte finden – eine anleitung

eigene Werte finden – Wie Du Dir mit definierten Werten Dein Leben leichter machst

Manchmal ist echt der Wurm drin. Ob in der Beziehung, dem Job oder mit Deinen Freunden,
irgendwie hast Du manchmal das Gefühl, dass Die anderen Dich und was Du tust
gar nicht richtig mitbekommen oder zu schätzen wissen. 

Es fühlt sich an, als würdest Du übergangen werden und Deine Bemühungen werden als ganz selbstverständlich von anderen gesehen. Wenn es Dir manchmal so geht, kann das
daran liegen, dass Du Deine eigenen Werte nicht klar definiert hast. 

Was Werte sind und wie Du eigene Werte finden kannst erkläre ich Dir in diesem Beitrag.
Es erwartet Dich auch ein umfangreiches Worksheet, um Deine eigenen Werte zu definieren.

Viel Spaß
beim lesen J

Stell Dir mal folgendes Szenario vor:

Gerade ist Deine Beziehung gescheitert. Du sitzt da und zerbrichst Dir den Kopf darüber,
was dieses Mal wieder schief gelaufen ist. Dabei warst Du dir dieses Mal ganz
sicher DEN richtigen gefunden zu haben. Es hat doch alles so toll angefangen.
Aber plötzlich nach einiger Zeit schlichen sich wieder genau dieselben Dinge ein, 
die du aus deinen vorherigen Beziehungen ein schon kennst und die Dir gar nicht gefallen.

Er versetzte Dich oder kam viel zu spät, er fing an Dich zu kritisieren und seine Arbeit war
ihm schnell wieder wichtiger als Du und eure Beziehung.
Irgendwie findest Du es auffällig, dass es fast immer dieselben Gründe sind,
die zu einer Trennung bei Dir führen. Es ist wie ein Muster.

So, kommen wir wieder zurück in die Realität. Mit diesem Beispiel möchte ich Dir gerne
veranschaulichen, wie nicht definierte Werte einen immer wieder einholen und wie
ein Boomerang zu Dir zurückkehren.

was sind persönliche werte?

Werte sind Eigenschaften die Dir wichtig sind. Das kann z.B. Zuverlässigkeit, Treue,
Abenteuerlust, Flexibilität, Sicherheit usw. sein. Wenn Du Deine Werte kennst
und nach ihnen lebst fühlt sich Dein Leben authentisch und richtig an. 

Lebst du aber gegen Deine Werte spürst Du auch das ganz deutlich. Das kann ein
ungutes Gefühl sein bis hin zu körperlichen Symptomen wie Magenschmerzen oder
Verspannungen. Auch ich habe lange genug gegen meine eigentlichen Werte gelebt
und kann dir gar nicht sagen, wie oft ich beim Physiotherapeuten saß, weil mich meine Nackenverspannungen in den Wahnsinn getrieben haben.

wie definiere ich meine werte?

Kommen wir gleich Mal zum wesentlichen. Wie kannst Du Deine Werte definieren?
Zunächst macht es Sinn sich eine Liste mit Werten anzuschauen. Es kann einem schwer
fallen aus dem nichts eigene Werte zu definieren. Vielleicht hast Du ein paar
Sachen im Kopf, was super ist, viele Werte hat man aber gar nicht so auf dem
Schirm und erst durch das lesen wird man wieder an diesen Wert erinnert.

Ich habe Dir ein ausführliches PDF mit Werten und einer zusammengefassten Anleitung
vorbereitet. Dennoch empfehle ich Dir, den Blogbeitrag zu Ende zu lesen, damit Du wirklich alle Infos im Detail hast.

Wertetabelle
Worksheet „meine Werte finden“

anleitung „eigene werte finden“

Hier kommt nun die Schritt für Schritt Anleitung zum definieren Deiner Werte. 

Eins noch vorab:
Während Du Deine Werte bestimmst kann es sein, dass Du auf einen Wert stößt, der Dir z.B. für deinen Berufsalltag super wichtig ist, im Bereich Beziehung aber nur eine untergeordnete Rolle spielt (z.B. ist es Dir extrem wichtig Sicherheit im Job zu haben. Privat allerdings liebst du Flexibilität und Abenteuer)

Daher empfehle ich Dir die folgenden Schritte genau 3 Mal zu machen und zwar für
jeden der folgenden Bereiche:
     
1. Ich/Privatleben
   (hier zählt auch die Beziehung dazu)

2. Freunde/Andere
    (Andere können z.B. Bekannte oder Fremde sein)

3. Beruf

Sollten Dir noch ein weiterer Bereich einfallen, wiederhole das ganze einfach für alle
Bereiche. Meistens wirst du viele Überschneidungen in den Bereichen finden und
das ist auch gut so, dennoch kann der ein oder andere Wert in einem Bereich ein
anderer sein. Ich habe z.B. in allen Bereich Zwei Werte die immer gleich sind
und einen der abweicht.

Also, los gehts!

schritt 1: fühle die liste

Hä? Eine Liste fühlen? Soll ich sie zärtlich streicheln und ihr Kosenamen geben?
Nein, natürlich nicht. Aber in diesem Schritt sind vor allem Dein Gefühl und Deine
Empfindungen gefragt.

Am besten druckst Du Dir die Liste aus. Generell empfehle ich Dir, dieses Thema und auch andere Themen die der persönlichen Entwicklung dienen handschriftlich zu machen.
Ich kann es gar nicht oft genug betonen wie viel wirkungsvoller solche Übungen
sind, wenn Du sie mit dem Stift in Deiner Hand und nicht den Fingern auf der
Tastatur machst. 

Dein Gehirn arbeitet besser mit und kann sich die Dinge die Du Dir notierst besser merken. Die eigene Handschrift ist nachweislich besser für das Lang- und Kurzzeitgedächtnis,
als ein am Computer geschriebener
Text.(Quelle?) https://redbooth.com/de/blog-de/per-hand-schreiben-und-behalten

Falls Du Dich wunderst, warum die Wertetabelle nicht alphabetisch geordnet ist, das ist Absicht. Bei dieser Aufgabe darf Dich Deine Intuition führen, nicht Dein Verstand 😉 

Außerdem habe ich versucht nicht zu viele Wörter aufzunehmen, da einen die schiere Menge an Eigenschaften auch überfordern kann. Du kannst natürlich auch Eigenschaften
die nicht auf dem Zettel stehen hinzufügen.

Du hast nun Deine Liste ausgedruckt. Nimm Dir am besten noch ein paar Textmarker und dann kann es losgehen. 

Gehe die Liste durch. Wort für Wort. Und dann nehme einmal wahr, was Du so fühlst und
wie Du reagierst. Manche Eigenschaften stechen Dir vielleicht sofort ins Auge und lösen Wohlbehagen und ein positives Gefühl aus.

Diese Wörter markierst Du mit einem Textmarker in einer Farbe. Das gleiche kannst Du auch umgekehrt machen, indem Du Eigenschaften die Dir einen Schauer über den Rücken jagen und sich gar nicht gut anfühlen mit einer anderen Farbe markierst. 

So findest Du auch gleich heraus, welche Werte Dir komplett wiederstreben. Dadurch erklärt sich Dir auch, warum Du vielleicht mit manchen Menschen nicht gut kannst oder sie Dir auf die Nerven gehen. Wahrscheinlich triggern sie bei Dir genau die Werte, für Die Du nicht einstehst und die für Dich mit negativem verbunden sind.

 

schritt 2: sortieren und definieren

Du hast jetzt vermutlich eine ziemlich bunte Liste vor Dir liegen. In diesem zweiten Schritt schreibst Du Deine positiv verknüpften Werte auf ein neues Blatt Papier. So trennst Du Deine ausgewählten Eigenschaften von allen anderen und kannst Dich nur noch auf Deine
Auswahl konzentrieren.

Vielleicht hast Du noch immer 10, 20 oder mehr Eigenschaften vor Dir die Dich alle irgendwie ansprechen. Das ist allerdings noch zu viel. So viele Werte zu behalten, sie zu verinnerlichen und vor allem auch zu leben kann ganz schön anstrengend werden.

Finde 3 bis maximal 5 Werte pro Bereich (Ich/Freunde/Beruf). Dazu gehst Du jetzt wie im
vorherigen Schritt Deine neue Liste durch und fühlst wieder in die Begriffe rein.
Welche Eigenschaft spricht Dich stärker an als die anderen? Wo weißt Du, dass Du ohne diese Eigenschaft nicht leben kannst und willst (z.B. Vertrauen, Optimismus usw.) 

Lass Dir hier Zeit. Solche Wertelisten macht man nicht mal eben nebenher an einem
Nachmittag. Es kann Tage oder Wochen dauern, die eigene Liste fertig zu stellen.
Bitte gib Dir diese Zeit. Du hast vielleicht Jahrzehnte lang ohne diese klare Definition Deiner Werte verbracht. Erwarte nicht, dass Du etwas das so lange im verborgenen war, mal eben aus der Ecke springt und sofort alle Karten auf dem Tisch liegen.

Sei außerdem absolut ehrlich zu Dir. Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Suche Dir keine Werte aus die vielleicht schön klingen, oder aufregend wirken, wenn sie Dich nicht wiederspiegeln.

Wenn Du die Sicherheit eines klassischen Angestelltenverhältnisses liebst und es Dir vor Aktivitäten wie Fallschirmspringen oder Wildwasser-Rafting einfach nur graut,
kommt Deine gewählte Eigenschaft „Abenteuerlust“ als Top 1 Wert nicht so ganz glaubhaft
rüber. 

Vielleicht wärst Du gerne abenteuerlustig und das kannst Du auch jederzeit werden, wenn DU es möchtest. Zum jetzigen Zeitpunkt aber, bist das nicht Du. Also sei ehrlich mit Dir. 

Was, wenn ich mir mit meinen ausgewählten Werten nicht ganz sicher bin?